Vor den abschließenden Prüfungen, die im Rahmen des traditionellen Herbstturniers des Reitervereins Holzhausen-Heddinghausen stattfanden, hatte sich die Mannschaft des RV Destel schon ein gutes Polster herausgeritten. Und als am Samstag das Dressurteam in der Besetzung Jennifer Hauptfleisch, Alina Beste, Lara Kutsche und Melisa Löchert die direkten Konkurrenten klar hinter sich ließ und sich den Sieg sichern konnte, waren die Zeichen endgültig auf Gewinn des G.U.T.-Cups gestellt. Zum Gewinn des Dressur-Cups reichte es aber nicht mehr ganz. Da fehlten zum Sieger RV Espelkamp – Dritter in Holzhausen – und dem zweitplatzierten RV Oberbauerschaft – Fünfter in Holzhausen – ein bzw. zwei Punkte. Im Springen hatten sich die Desteler Reiterinnen Alina Beste, Melisa Löchert, Lena Schmidt und Lea Sophie Hageböke ausgeglichenste Mannschaft erwiesen. Mit nur einem Sieg (zum Auftakt in Oberbauerschaft), dafür aber – wie zum Abschluss in Holzhausen – mit drei zweiten Plätzen und einem dritten Rang waren sie beständiger als die beiden Gesamtzweiten, Minden-Lübbecker RSG und RV Hille.
Doch das Turnier in Holzhausen stand nicht nur im Zeichen des G.U.T-Cups. Insgesamt waren nämlich 33 Prüfungen ausgeschrieben worden. Mit etwa 1000 Nennungen durften die Gastgeber sicherlich zufrieden gewesen sein, wozu auch die gute Qualität von Reiter und Pferd beitrug. Das Stafettenspringen sah ein Brüderpaar vorne. Das Holzhauser »Team Tech« mit Jandrik Markus und Florian Mathis Tech hatte nach fehlerfreien Ritten am Ende mehr als zwei Sekunden Vorsprung vor der Konkurrenz. Die »Holzhauser Team-Trophy« ging indes nach Stadthagen an Niclas und Jessica Baule. Niclas gewann auch das abschließende Punktespringen der Klasse L.
Mit Spannung hatten die Experten am Parcoursrand auf das erneute Duell der beiden großen Kontrahenten des Turniers, Ronny Lösche vom ZRFV Ovenstädt und eben Gerd Könemann, gewartet. Schon am Samstag hatten sich beide ein bis zum letzten Zentimeter packendes Duell geliefert, am Sonntag wartete alles auf die Wiederholung. Enttäuscht wurden sie nicht. Auch wenn Ronny Lösche nicht seinen Sieger-Wallach vom Samstag in die Siegerrunde einbringen konnte, weil Clint im Normal-Parcours einen Klotz verzeichnet hatte. Dafür kam er jetzt mit Caliro. Doch während Lösche am Samstag auf Clint die beste Zeit herausgekitzelt hatte, ritt er diesmal auf Sicherheit. Mit Null ankommen, lautete seine Misson. Mit der Zeit von 46,38 sec. konnte er damit Gerd Könemann, der einmal mehr seine Alexa durch die Stangen jagte (41,44), nicht bezwingen, lag aber vor dem noch schnelleren Henry Cohen vom RV St. Georg Georgsmarienhütte auf Platz zwei. Cohens Ligato hatte bei seinen 38,93 Sekunden eine Stange purzeln lassen.
Verlief der Sonntag zum größten Teil mit Sonnenschein, so mussten Reiter und Zuschauer am Samstag doch einiges an Regen ertragen. Besonders ärgerlich: Bei der abschließenden Mannschaftsspringprüfung der Klasse A begann es mitten im Wettbewerb an in Strömen zu regnen. Sieger bei diesem Regenspringen am Samstag wurde schließlich das Team des RV St. Georg Preußisch Oldendorf. Henrik Hüsemann mit Gladys, Christin Dedert mit Celentano, Ann Kathrin Wilmsmann mit Roller Coaster und Sarah Blase mit Christallo gewannen mit 0/171,33 vor dem RV Herzog Wittekind Oberbauerschaft (4,75/181,41) und dem RV Destel (6,25/181,21).
Für den vollkommenen Preußisch Oldendorfer Triumph an diesem Wochenende zeichneten dann am Sonntag die beiden Dressur-Reiterinnen Christin Dedert mit Dario und Laura Charlotte Brand mit Fair Play verantwortlich. Die beiden Amazonen sicherten sich in der Wertungsprüfung für den Merkur-Cup mit 16,9 Punkten den Sieg im Pas de deux vor dem RV Herzog Wittekind Oberbauerschaft (16,6) und der RSG Holzhausen II (16,4). In der Gesamtwertung baute die St. Georg-Equipe damit ihr Konto auf satte 170 Punkte aus und dürfte damit völlig entspannt in die beiden letzten Prüfungen des Merkur-Cups beim RV Herzog Wittekind Oberbauerschaft gehen können. Der Cup in der Gesamtwertung, das steht wohl schon jetzt fest, geht nach Preußisch Oldendorf.
Sowohl in der Spring- als auch in der Dressur-Wertung ist freilich noch nichts entschieden. Im Springen stellt die Minden-Lübbecker RSG, in der Dressur die RG Holzhausen II eine ernsthafte Konkurrenz. Beide haben jeweils zweimal gewonnen – und es gibt ja bei insgesamt vier Wertungsprüfungen noch ein Streichergebnis.
Zuvor hatten die Zuschauer einen richtig sannenden Kampf in der Springprüfung der Klasse M (Fehler/Zeit) gesehen. Erst der letzte Reiter entschied diesen Wettkampf für sich. Hatte Gerd Könemann vom RV Brüninghorstedt-Schamerloh-Warmsen mit seiner elfjährigen Hannoveraner-Stute noch eine Top-Zeit von 50,01 bei seinem »Nuller« vorgelegt, machte Ronny Lösche vom ZRFV Ovenstädt mit seinem neunjährigen Mecklenburger Schimmelwallach noch einmal richtig Dampf und sicherte sich in 49,65 Sekunden doch noch Platz eins. Dabei sah sein Ritt gar nicht einmal so schnell aus. Aber die größere Galoppade von Clint auf dem langen Weg zum letzten Hindernis machte möglicherweise die entscheidenden Hundertstel aus. Auf einem ausgezeichneten dritten Platz landete die talentierte Amazone Ann-Katrin Dettmer vom RV Frotheim-Isenstedt. Mit dem sechsjährigen Schimmelwallach I'm Infinity kam sie in 52,03 sec. ins Ziel.
Grund zum Jubeln hatte der Veranstalter am Samstag schon bei der Springprüfung Klasse L. So gewann Lokalmatador Heinz-Günter Schäfer mit seiner achtjährigen Westfälischen Stute Finess die erste Abteilung vor der frisch gebackenenen Kreismeisterin Anna-Henrike Henke vom Vehlager ZRFV mit ihrem Duke. Die zweite Abteilung sicherte sich Charlotte Stahl vom Mindener PZRFV mit Chico. Ann-Katrin Dettmer hatte hier mit Cornet's Playboy Platz zwei belegt. In der ersten Abteilung war sie mit I'm Infinity auf Rang drei gelandet.
Die Desteler setzen alles daran, das herausragende Nennergebnis in einen gewohnt reibungslosen Ablauf umzuwandeln. Mit 35 Prüfungen, über 1 500 Starts und rund 800 Pferden versprechen die Meldungen Spitzensport an allen drei Turniertagen.
Wie in den vergangenen Jahren werden in Destel Teilprüfungen für die Kreis-Cups der Mannschaftsreiter ausgetragen. Aktuell der »Merkur-Cup 2014«. Den Vergleich gibt es jeweils in einem Mannschafts-Springen, einer Mannschafts-Dressur und einem Pas de deux mit Musik.
Neu in diesem Jahr sind der Gelände-Reiter-Wettebwerb, sowie ein Stil-Springwettbewerb mit Naturhindernissen. Der Vielseitigkeitssport soll gefördert und die Kleinsten langsam an das Geländereiten herangeführt werden. Mit jeweils 30 Nennungen in beiden Wettbewerben wurde die Neuerung sehr gut angenommen. Zum vorbereitenden Training stand den Teilnehmern der Geländeplatz am Montag zur Verfügung.
Zum vierten Mal wird auch wieder das Team-Springen angeboten. Hier starten drei Reiter eines Vereins direkt nacheinander in einem Parcours. Es werden jeweils fünf Hindernisse in den Klassen E, A und L errichtet. Es siegt das Team mit der schnellsten Zeit. Diese Prüfung verspricht am Sonntagnachmittag für die Zuschauer sehr spannend zu werden. Ein weiteres Highlight am Sonntagnachmittag ab 16 Uhr und in diesem Jahr mit einem Rekordnennergebnis ist das Finale des »Barre-Stil-Pokal«. Zum sechsten Mal seit 2009 konnten sich alle Erst- bis Drittplatzierten der diversen »Barre-Stil-Pokal«-Springen der laufenden Turnier-Saison (15 Turniere), für das Finale in Destel qualifizieren. Hierfür sind 52 Nennungen von namhaften Reitern der Region sowie aus den Nachbar-Kreispferdesportverbänden Osnabrück, Diepholz, Nienburg und Herford eingegangen. Sicherlich auch, weil sich die Bodenverhältnisse auf dem Springplatz in den letzten Jahren erheblich verbessert haben. Zudem lockt die tolle familiäre Atmosphäre Reiter und Besucher jedes Jahr aufs Neue nach Destel.
Auch an Sina einen Herzlichen Glückwunsch!
Die Stilspringprüfung Kl. A* konnte sie traditionell wieder für sich entscheiden :-))